Einander im Gebet (unter)stützen!

Einander im Gebet (unter)stützen!

Ein Denkanstoß von Pastor Hans-Peter Bruck

Paulus schreibt: „Nehmt euch der Nöte der Geschwister an“ (Römer 12,13). Dies kann auf vielfältige Weise geschehen. Ein wichtiger „Sorgen-Annehmer“ ist dabei das Gebet. Paulus und seine Mitarbeiter praktizierten dies selbst, wenn er schreibt: „wir lassen nicht ab, für euch zu beten!“ (Kolosser 1,9). Gebet ist ein wichtiger priesterlicher Dienst. Lasst es mich wie folgt verdeutlichen: 

1. Auf den Schultern tragen!

Für den Hohenpriester im Alten Testament gab es genaue Kleidervorschriften. Würdevoll und prächtig sollte die Kleidung sein. Dem priesterlichen Dienst angemessen! Eine Besonderheit waren dabei zwei Onyxsteine, die auf den Schultern eingewebt waren. Auf jedem dieser Steine waren sechs Stämme Israels eingraviert. Der Hohepriester trug die alttestamentliche Gemeinde auf den Schultern, wenn er im Tempel in die Gegenwart Gottes trat. Stellvertretend für Gottes Volk versieht er seinen priesterlichen Dienst. Aber er trägt auch die Nöte und die Sorgen der anderen mit auf seinen Schultern, wenn er zu Gott betet. Welch ein eindrückliches Bild!

2. Auf dem Herzen tragen!

Noch eine zweite Besonderheit fällt auf. Eine kunstvoll angefertigte Brusttasche soll der Hoheprieseter tragen. Zwölf Edelsteine sind darin eingewebt für die zwölf Stämme Israels. „So soll Aaron die Namen der Söhne Israels in der Brusttasche auf seinem Herzen tragen, wenn er in das Heiligtum geht“ (2.Mose 28,29a). Der Hohepriester hat sein Volk auf dem Herzen getragen, wenn er seinen priesterlichen Dienst in der Gegenwart Gottes ausübte. So trägt er auch die Nöte und die Sorgen der Glaubensgeschwister auf seinem Herzen, wenn er zu Gott betet. Was für ein beeindruckendes Bild!

3. Gebet ein wahrlich priesterlicher Dienst!

Vom Hebräerbrief her wissen wir, dass Jesus unser wahrer Hohepriester ist. Er trägt uns u.a. auf seinen Schultern und auch auf dem Herzen. Er verwendet sich für uns vor Gottes Thron. „Ich habe für dich gebetet.“ Diese Aussage Jesus – einst an Petrus gerichtet – gilt auch uns. Heute! Jetzt! Hier! Jesus nimmt sich unserer Nöte an. Dies zu wissen, tut gut! Aber wir sollten auch etwas anderes wissen. Die Gemeinde Jesu steht im „Priestertum aller Gläubigen“ (1.Petr. 2,9). Das umfasst auch unseren Gebetsdienst. Nehmt euch der Nöte der Geschwister an! Tragen wir uns doch auch verstärkt im Gebet auf den Schultern und auf dem Herzen.

Ach übrigens – wozu sollte der Hohepriester diese Steine mit den zwölf Stämmen tragen? Gott selbst gibt uns die Antwort: „So werde ich immer an mein Volk erinnert!“ (2.Mose 28,29b). Gott will an uns erinnert werden! Die Aufgabe dazu obliegt uns. Von diesem priesterlichen Dienst aus fließt dann göttlicher Segen in unser aller Leben! Gruß und Gottes Segen!

Euer Hans-Peter